e-Portfolio von Michael Lausberg
Besucherzäler

Schneider, P.: Unimog

Alle Typen, alle Modelle, alle Daten seit 1946

Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2017

Schneider erzählt die Fahrzeuggeschichte des Unimog seit 1946 und bietet dazu technische Informationen über das gesamte Modellprogramm nach dem Ende des 2. Weltkrieges: „Im Laufe seiner beachtlichen Geschichte sind der Wandel und die stets technische Weiterentwicklung des Unimog ein ständiger Begleiter gewesen. (…) Der Unimog ist seit Jahrzehnten weltweit unter dem Mercedes-Stern der Inbegriff von Zuverlässigkeit sowie einer nicht zu überbietenden Einsatzvielfalt.“ (S. 7)

Charakteristisch für alle Unimog ist der Aufbau auf einem Leiterrahmen mit einer Hilfsladefläche, die Portalachsen (der Antrieb der Räder von den Differentialgetrieben erfolgt über Vorgelegegetriebe im Achsportal, dadurch liegen die Achsrohre und Differentialgehäuse deutlich über dem Mittelpunkt der Räder, und es wird eine sehr hohe Bodenfreiheit erreicht; diese Portalachsen wurden in den schnelleren Fahrzeugen mit Planetengetrieben ausgestattet) sowie das Getriebe mit integriertem Verteilergetriebe (auf Wunsch auch mit zusätzlichen Untersetzungen der Arbeits- und Kriechganggruppe erhältlich) für den während der Fahrt zuschaltbaren oder auch permanenten Allradantrieb.

Alle Unimog-Baureihen sind zur Erfüllung der Abgasgrenzwerte Euro 5 mit der BlueTec-Technologie von Mercedes-Benz ausgerüstet. Dabei wurde erstmals eine Abgasnachbehandlung im Unimog eingeführt: Während die Partikelgrenzwerte noch durch innermotorische Maßnahmen erreicht werden können, wird zur Erreichung des Stickoxid -Grenzwerts ein SCR-Katalysator eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen Reduktionskatalysator, der Stickoxide (NOx) mit Ammoniak (NH3) zu Wasser (H2O) und Stickstoff (N2) umwandelt. Zum Betrieb des Katalysators ist die Eindüsung eines Reduktionsmittels z. B. mittels einer Dosierpumpe ins Abgas erforderlich (AdBlue). Mit dieser neuen Technologie sind die Unimogbaureihen bereits für die Erfüllung zukünftiger Abgasgrenzwerte gerüstet, und es wird gleichzeitig die Leistung und der Wirkungsgrad der Motoren gesteigert. Seit 2013 werden beide Unimog-Baureihen auch als Modelle angeboten, die die Euro-6-Abgasnorm erfüllen.

Neben dem traditionellen Einsatz in der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft werden Unimogs auch beim Militär (Typ Unimog S mit Sechszylinder-Benzinmotor) und bei Feurwehren, THW und anderen Hilfsorganisationen eingesetzt. Weitere typische Einsatzgebiete des Unimogs sind die Versorgung von Berghütten und in Straßenmeistereien und Gemeinden, gerade auch in den Alpenländern. Auch bei den Eisenbahnen werden sie häufig als Zweiwegefahrzeugen beispielsweise für Rangierarbeiten eingesetzt. Die überdurchschnittliche Geländegängigkeit aller Unimogtypen macht den Unimog auch zu einem für Expeditionen und Fernreisen geeigneten Fahrzeug.

Aus dem ökologischen Gesichtspunkt gesehen sind große Fahrzeuge wie der Unimog als partieller Luftverschmutzer trotz Verbesserungen nicht zu vertreten. Es ist aber für Liebhaber eine spannende Lektüre zum speziellen Thema der Entwicklung der bekannten Marke Unimog. Interessant sind vor allem die Bilder, die auch ein Stück deutscher Zeitgeschichte darstellen.