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Gerd Kommer: Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs

4. Auflage, Campus Verlag 2015, 32 Euro, ISBN-13: 978-3-593-50454-4

Als Privatanleger mit wenig Arbeit vermögend werden, damit träumen Millionen von Bundesbürgern. Das schnelle Geld mit wenig Aufwand zu verdienen, ist ein Lockruf, für den so ziemlich jeder empfänglich sein dürfte. Mit solchen Versprechungen lockt nun der aktualisierte Investmentratgeber „Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs“ von Gerd Kommer. Dort heißt es: „Dieses Buch wird die langfristige Rendite ihrer Geldanlagen erhöhen und ihren Zeitaufwand für die Pflege dieser Anlagen reduzieren“ (S. 14)

Der Autor Gerd Kommer ist in leitender Funktion im Firmenkundengeschäft eines Unternehmens in London tätig und hat bereits mehrere Bücher über Indexing veröffentlicht. Er beschreibt Indexanlagen als eine einfache fundierte Anlagestrategie, die ohne großen Zeit- und Analyseaufwand umgesetzt werden kann. Seine Strategie für Privatanleger gründet auf der modernen Portfoliotheorie, das „TÜV-Siegel der Finanzwirtschaft“ (S. 14). Passives Investieren über Indexanlagen sei dabei anderen Anlageformen überlegen. Indexing (passives Sparen) sei für jeden Sparer geeignet, weil es die einfachste und die ertragreichste Anlagestrategie darstelle.

Es gebe laut Kommer zahlreiche wissenschaftlicher Studien seit Mitte der 60er- Jahre für alle wichtigen Länder und alle Assetklassen einschließlich Nebenwerten, Schwellenländeraktien und Anleihen, die die Überlegenheit von Indexing bewiesen hätten. Je länger der Betrachtungszeitraum, desto klarer lägen aktive Anlagestrategien hinten.Gerd Kommer will zeigen, wie die Wertpapiermärkte „tatsächlich funktionieren“ und stützt sich dabei auf die Auswertung historischer Daten. (S. 15-104) Die Finanzbranche (Banken, Fondsgesellschaften, Vermögensberate, Finanzmedien) möge Indexing so „wie der Teufel das Weihwasser“ (S. 13). Denn mit Indexing könne eine Bank oder Fondsgesellschaft nicht annähernd so viel verdienen wie mit aktiven Produkten, gerade mal ein Zehntel. Folgerichtig machten Banken für passives Anlegen und Indexanlagen nur einen Bruchteil der Werbung, die für aktive Produkte gemacht werde.

Er nennt die 18 meist gemachten Fehler vieler Privatanleger und zeigt, wie sie vermieden werden können. (S. 105-197) Er verspricht, durch passive Investments höhere Langfristrenditen zu erwirtschaften und gibt Hinweise zur Zusammenstellung eines persönlichen Indexing-Portfolio.

Das Buch ist zwar sachlich und mit viel Hintergrundwissen von einem Finanzexperten geschrieben, trotzdem besteht erhöhte Vorsicht: Die Zahlen derer, die dachten, durch Investment schnell und ohne großen Aufwand Geld verdienen zu können, und dann ihr komplettes Geld verloren haben, geht in die Millionen, nur in der BRD. Daher ist es unbedingt ratsam, nicht den Verlockungen des Buches naiv Glauben zu schenken, sondern es kritisch zu lesen. Außerdem sollte man sich grundlegend über die Risiken des Indexings informieren, bevor man zu dieser Form der Geldanlage greift. Sparer sollten sich niemals von großen Renditeversprechungen blenden lassen, ganz egal ob es dieses Verfahren ist oder ein anderes.

 

Eintrag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek:

ISBN: 978-3-593-50454-4 .