e-Portfolio von Michael Lausberg
Besucherzäler

Kai Fagerström/Risto Rasa/Heikki Willamo:
Die letzten Gäste

Das Leben in verlassenen Häusern

Maahenkj Verlag, Helsinki 2012, ISBN: 978-952-5870-76-3

Der Titel des Buches ist auf den ersten Blick etwas irreführend: Mit dem Leben in verlassenen Häusern sind nicht Menschen gemeint, die sich darin einquartieren und dann dort wohnen, sondern wild lebende Tiere aus dem Norden Finnlands, die sich einen Stück ihres Lebensraumes zurückerobern. Der Amateurfotograf Kai Fagerström hat mehr als ein Jahrzehnt lang seine tierischen Nachbarn in der Nähe des Sommerhäuschens seiner Familie im Norden Finnlands mit der Kamera eingefangen. Daraus entstand nach vielen Jahren des Fotografierens und Auswertens der Bildband „Die letzten Gäste - Das Leben in verlassenen Häusern“. Seit seiner Kindheit war Fagerström von leerstehenden Häusern fasziniert: „In der Kindheit war ein verlassenes Gebäude ein großes Abenteuer, auch wenn es sich nur um einen leeren Schuppen handelte. Das Aufgegebene und Verfallene hatte etwas Faszinierendes an sich. Es lag jenseits des Vertrauten und Sicheren, womöglich spukte es sogar.“ (S. 9) Fagerström berichtet unter anderem von Marderhunden und Dachsen als neue Bewohner der verlassenen Häuser: „Als ich das Haus vor einigen Jahren entdeckte, verrieten mir die Spuren gleich, dass sich unter dem Fußboden ein Dachs aufhielt. (…) Später begegne ich auf der nächtlichen Straße zwei jungen Marderhunden. Nachdem sie mich bemerkt haben, huschen sie in den Wald, und als der Morgen anbricht, führt mich der Zufall direkt zu ihrem Bau. Er befindet sich unweit des Hauses zwischen Geröll, wirkt aber verlassen. (S. 41)

Das Buch ist ein Zusammenspiel von Naturbeobachtung und Kunst. Die Aufnahmen aus der Weite des finnischen Nordens faszinieren nicht nur fotographisch Interessierte, sondern geben auch einen guten Einblick in das natürliche Leben in einer einsamen Gegend ohne viele Menschen.

 

Eintrag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek:

ISBN: 978-952-5870-76-3 .